Am Standort Stendal entsteht der neue Studiengang Nachhaltige BWL. Dekan Prof. Dr. Christian Meisel stellt ihn vor.
Der Name lässt viel vermuten. Welche Inhalte sind das Besondere, das Neue?
Es handelt sich grundsätzlich erst einmal um ein BWL-Studium. Besonders ist die Möglichkeit, dass Studierende frühzeitig, nämlich ab dem 2. Semester, eine von drei Fachrichtungen wählen und damit stärker ihren Interessen nachgehen können. Die drei Fachrichtungen sind Digital Business, Sozialmanagement sowie Personal und Organisation. Nachhaltige BWL ist an sich eine neue Sichtweise auf die Betriebswirtschaftslehre. Wir haben für die Neustrukturierung viel Etabliertes hinterfragt und neu gedacht. Dies wird ab Oktober in diesem Bachelor-Studiengang vermittelt.
Was ist am Studiengang nachhaltig?
BWL und Nachhaltigkeit lassen sich hervorragend kombinieren! Und diese Kombination ist natürlich von besonderer Bedeutung für die Bewältigung der Herausforderungen im Bereich Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Wir beginnen bereits im ersten Semester mit dem Modul Unternehmensethik und Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist darüber hinaus in vielen anderen Modulen ein Querschnittsthema, sie ist ein roter Faden im Studium. Zusätzlich sind uns im Studium auch die Themen Digitalisierung und Entrepreneurship sehr wichtig. Im Laufe des Studiums werden die Studierenden mit verschiedenen Formen der Nachhaltigkeit konfrontiert und dafür sensibilisiert, wie eine zukünftige Ausgestaltung von nachhaltigen Geschäftsprozessen und -modellen aussehen können. Beispielsweise geht es im Modul Produktions- und Supply Chain Management (deutsch ungefähr: Verwaltung integrierter Logistikketten) um die Betrachtung von C02-armen Lieferketten bis hin zu Konzepten energieneutraler Fabriken. Hier erlernen die Studierenden in einem praktischen Unternehmensplanspiel, wie Sie betriebliche Prozesse nachhaltig gestaltet und ganzheitlich betriebswirtschaftlich abbilden können.
Gibt es solche Angebote andernorts in Deutschland?
In dieser konkreten Ausgestaltung dieser drei Fachrichtungen, insbesondere die frühzeitige Differenzierung, ist deutschlandweit an einer staatlichen – und damit gebührenfreien – Hochschule einmalig. Die Einmaligkeit besteht auch darin, dass Studierende in drei verschiedenen Vertiefungsrichtungen studierenden können und jeweils damit spezifische Betrachtungen auf die Nachhaltigkeit erlangen, so etwa die Gestaltung von digitalen Prozessen und Workflows anstatt vom papiergetriebenen Büro.
Was sagt die Wirtschaft zu Ihrer Idee?
Bei der Entwicklung des Studiengangs waren die Bedürfnisse und Anforderungen der Wirtschaft – und der Sozialwirtschaft – an zukünftige Absolventen/innen natürlich ein maßgebliches Kriterium. Darum haben Fachleute aus der Praxis an der Neugestaltung mitgewirkt. Mein Fachbereich profitiert seit vielen Jahren vom sogenannten Wirtschaftsbeirat. Der trifft sich regelmäßig mit uns zum intensiven Austausch. Zusätzlich wurden Vertreter der Unternehmenspraxis und von Sozialorganisationen von Anfang an aktiv einbezogen. Erste Reaktionen anderer sind ebenfalls positiv. Sie bestätigen, dass die Richtung stimmt. Demnach haben wir die Themenfelder im Blick, die zukünftig immer stärker von Unternehmen nachgefragt werden. Ich bin also sicher, dass die Absolventen nach dem sieben Semester dauernden Studium beste Berufsaussichten haben werden.
Wie und wann kann man sich bewerben?
Das ist über h2.de/bwl bereits möglich. Die Bewerbungsfrist endet erst am 30. September, da der Studiengang nicht zulassungsbeschränkt ist. Eine erfreuliche Zahl von Einschreibungen liegt uns übrigens bereits vor.
(Foto: Bastian Ehl)