aus der Ringvorlesung: "Mit dem Blick auf marginalisiertes Wissen — Multiperspektivische Beiträge zu Wissensgerechtigkeit mit besonderem Fokus auf Kindheiten"
Thema: Vom "ungehörten Wissen": Marginalisierte Akteur*innen erzählen vom Alltag und von Antirassismus-Kämpfen in der Migrationsgesellschaft
Referent:innen: Annita Kalpaka (Professorin i.R., Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg)
Abstract
In den letzten Jahren wird viel und kontrovers über Erinnerungspolitiken und -kulturen gesprochen. Initiiert und getragen von Initiativen und Kollektiven, die aus einer Innenperspektive sprechen, entstehen immer mehr selbstorganisierte Projekte. Sie dienen der Selbstvergewisserung, der eigenen Selbstermächtigung und zugleich ermöglichen sie den Zugang zu Wissen und Kämpfen früherer Generationen.Am Beispiel eines Projekts aus dem digitalen Wissensarchiv "Ver/sammeln antirassistischer Kämpfe" wird bei diesem Vortrag ein Einblick in Wissensproduktion aus marginalisierter Perspektive ermöglicht. Auszüge aus Videogesprächen mit Migrantinnen geben Auskunft über Facetten des Lebens in den 1980er und 1990er Jahren: Über ihre Diskriminierungserfahrungen im Alltag und in Institutionen; ihre kollektiven Analysen und daraus entwickelte Forderungen; ihre Politisierung und widerständige Aktivitäten gegen Rassismus; Bündnispolitik und die Schwierigkeit sich mit Frauenbewegungen der Mehrheitsgesellschaft auf Augenhöhe zu begegnen und über viele andere Themen. Die exemplarischen Erzählungen können den intergenerationalen Dialog unterstützen und zur Diskussion anregen, ob und wenn ja, wie solche Einblicke für heutige Kämpfe gegen soziale Ungleichheit und Rassismus inspirieren können. In diesem Projekt geht es auch um die Fragen, welche Rolle widerständige Archive für die Bildungsarbeit, für pädagogische und Soziale Arbeit spielen können und was in diesen Prozessen der Archivierung marginalisierten Wissens als wichtig zu beachten ist? Wer archiviert, wie, mit welchem Ziel und in welcher Perspektive?
Die Ringvorlesungen finden vom 14. Oktober 2025 und bis zum 27. Januar 2026 statt, jeweils dienstags von 16:15-17:45 Uhr. Die Veranstaltungen finden im Hybrid-Format an der Hochschule Magdeburg-Stendal (Campus Stendal, Haus 3, Audimax) und per Zoom (Zoom-Link nach Anmeldung) statt.
Die Vorlesungsreihe richtet sich an Studierende, Forschende sowie an die interessierte Öffentlichkeit, um Anmeldung per E-Mail wird gebeten.
Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite der Hochschule Magdeburg-Stendal.
Nächster Termin
20. Januar 2025 | 16:15-17:45 Uhr
Thema: Epistemische Gewalt. Die Vernichtung von Wissen - (online!)
(Foto: Pixabay)
Adresse
Osterburger Str. 2539576 Hansestadt Stendal
DE
Veranstaltungsort
Haus 3, Audimax – Campus Stendal oder online (Link wird nach der Anmeldung versandt)