Henning Schreiber studierte von 2013 bis 2017 den Studiengang Sicherheit und Gefahrenabwehr an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Die Faszination für die Prozess- und Anlagensicherheit führte ihn über sein Pflichtpraktikum zu seinem heutigen Arbeitgeber GICON®-Großmann Ingenieur Consult GmbH, wo er mittlerweile als Projektingenieur sowie Niederlassungsleiter in Bitterfeld-Wolfen tätig ist.
Besser spät als nie
Dass es für gute Entscheidungen nie zu spät ist, beweist der Lebensweg von Henning Schreiber. Der heute 50-Jährige begann sein Bachelor-Studium Sicherheit und Gefahrenabwehr (SGA) an der Hochschule Magdeburg-Stendal im Jahr 2013, als er bereits 39 Jahre alt war. Nach einigen Semestern im Medizinstudium in Halle, ein paar Jahren im Rettungsdienst und dann fast zehn Jahren als Dozent an einer Rettungsdienstschule wollte er noch einmal einen neuen Weg einschlagen. Aufgrund seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit im Sanitätsdienst und Katastrophenschutz strebte er zunächst an, im Bereich der Katastrophenschutzorganisation oder -verwaltung Fuß zu fassen. Doch als er im Studium die Prozess- und Anlagensicherheit kennenlernte, fand er das so interessant, dass er sein Praxissemester in diesem Bereich absolvierte. Diese Entscheidung führte nicht nur zu einem Praktikumsplatz, sondern auch zu seinem heutigen Arbeitgeber, der “GICON®-Großmann Ingenieur Consult GmbH”. “Ja, ich sitze immer noch an meinem Praktikantenschreibtisch”, bemerkt der gebürtige Westfale, jedoch heute in der Rolle des Projektingenieurs sowie Niederlassungsleiters in Bitterfeld-Wolfen.
Nachwuchsfahndung auf der Firmenkontaktmesse
“Da ich aus erster Hand weiß, dass SGA-Alumni wie die Faust aufs Auge zu uns passen, habe ich vorgeschlagen, dass wir als Firma zum zweiten Mal in Folge an der Firmenkontaktmesse der Hochschule Magdeburg-Stendal teilnehmen.” Henning Schreiber war selbst vor Ort, um Kontakte zu knüpfen und GICON® als potenziellen Partner für Praktika und Berufseinstieg zu präsentieren. Die Entscheidung, dieses Jahr auch dem PRO FH e.V. (Förderverein der Hochschule Magdeburg-Stendal) beizutreten, entsprang ebenfalls dem Wunsch, sich innerhalb der Hochschule besser zu vernetzen. Um als potenzieller Arbeitgeber in Kreisen der Sicherheit und Gefahrenabwehr noch sichtbarer zu werden, ist GICON inzwischen Mitglied im SGA-Verein.
Und warum Magdeburg?
Zum einen sind die Studienangebote mit vergleichbarer Ausrichtung wie das SGA-Studium recht begrenzt, zum anderen wollte er als Wahl-Hallenser mit Familie möglichst in der Region bleiben. Als er das Studienangebot an der Hochschule Magdeburg-Stendal entdeckte, fühlte er sich bestätigt in der Wahl, denn “das Gute liegt so nah”, wie es Goethe einst sagte. Diese Ansicht teilt er auch heute noch. Für ihn war das Studium an der Hochschule perfekt, und die Entscheidung, hier zu studieren, bezeichnet er als “eine der besten Entscheidungen seines Lebens”. Das Studium hat ihn optimal auf sein aktuelles Berufsleben vorbereitet. In seinem jetzigen Tätigkeitsfeld kann er alle Fächer von damals anwenden. “Ich benötige die gesamte Bandbreite des Lehrplans. Ich hatte weder zu viel noch zu wenig”, resümiert der Ingenieur, der sich in seiner Freizeit inzwischen beim Technischen Hilfswerk (THW) engagiert.
Dass die Wahl seines Praktikumsbetriebs auch über seine Studienzeit hinaus ein Volltreffer sein könnte, hatte er bereits während des Praktikums gespürt, als er feststellte, wie sehr ihm das breite Tätigkeitsfeld der Prozess- und Anlagensicherheit zusagte. “Die Vielfalt hat mich fasziniert, von Kleintierkrematorien bis hin zu großen Halbleiterfabriken war und ist alles dabei.”
Und selbst?
Von seinem Studium ist ihm vor allem der gute Draht zu den Dozent:innen in Erinnerung geblieben. Dieser besteht übrigens teilweise bis heute: “Bei komplexen Fragestellungen wende ich mich manchmal immer noch an meine damaligen Professor:innen.” Auch zu einer Handvoll Kommiliton:innen pflegt er noch den Kontakt. Insgesamt ist er mit seinem Beruf und seiner Lebenssituation sehr zufrieden. Das hindert ihn jedoch nicht daran, sich weiterzubilden. “Aktuell absolviere ich die Qualifikation zum Sachverständigen nach §29b des Bundes-Immissionsschutzgesetzes.”
Deine Tipps?
Der nächsten Generation möchte er ans Herz legen, mehr auf Verständnis als auf stupides Auswendiglernen zu setzen. Henning Schreibers Schlusswort bringt es auf den Punkt: “Bleibt neugierig und bemüht euch, Sachverhalte wirklich zu begreifen!”
Fotos: Henning Schreiber und GICON® GmbH.