Angewandte Humanwissenschaften - Titelbild

Über den Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften

Der Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften beinhaltet mit seinen beiden Studienrichtungen Rehabilitationspsychologie und Angewandte Kindheitswissenschaften zwei in ihrer Form in der deutschen Hochschullandschaft einzigartige Studiengänge.

Mit dem Studiengang Leitung von Kindertageseinrichtungen - Kindheitspädagogik wurde ein berufsintegrierender und berufsbegleitender Studiengang insbesondere für berufserfahrene Erzieherinnen und Erzieher konzipiert. Dieser Studiengang ist der erste in Sachsen-Anhalt, welcher einen akademischen Abschluss für Erzieherinnen und Erzieher ermöglicht.

Diese Studiengänge werden durch die Studienrichtung Elementarpädagogik ergänzt, wodurch drei wichtige soziale Kompetenzfelder abgedeckt werden:

  • Erstens die Erhaltung und Wiederherstellung psychischer Gesundheit mit der entsprechenden Bereitstellung von Aus-, Fort-, Weiterbildungs- und Beratungsangeboten sowie praxisorientierter Forschung und Modellentwicklung auf dem Feld der psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgung. Zusammen mit den psychosozialen Leistungserbringern der Region soll durch die Hochschulmitarbeiter und -mitarbeiterinnen ein niederschwelliges Versorgungsangebot in der Region Altmark bereitgestellt und zugleich eine enge Verzahnung zwischen Lehre, Forschung und praktisch psychologischer bzw. rehabilitationspychologischer Tätigkeit gewährleistet werden.
  • Zweitens die Gestaltung von Lebenswelten zur Stärkung kindlicher Kompetenz. Hier kommen insbesondere die multidisziplinären Potenziale des Studiengangs Angewandte Kindheitswissenschaften zum Tragen, aber auch fachpsychologische Ressourcen des Studiengangs Rehabilitationspsychologie, sofern sie dem Thema kindlicher Entwicklung gewidmet sind. Inhaltlich geht es um Förderung von kindlicher Gesundheit, Implementierung entsprechender Präventionsprogramme, kindbezogene partizipatorische Planungs- und Beteiligungsprojekte, Projekte zur Integration sozial auffälliger und sozial schwacher Kinder, Erforschung der Lebenslagen von Kindern mit Migrationshintergrund und Konzeptualisierung entsprechender regionaler Integrationsprojekte, Erforschung von Bedingungen und Auswirkungen der Kinderarmut und Entwicklung von Gegenmaßnahmen in Kooperation mit kommunalen Trägern usw.
  • Die dritte, elementarpädagogische, Studienrichtung fügt sich hier ein: Aktuell besteht in Deutschland weithin ein großer Bedarf an empirisch abgesichertem Grundlagenwissen zu frühen Lern- und Bildungsprozessen, auf das sich die professionelle Weiterentwicklung der Qualität der institutionellen Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder stützen muss. Ebenso bedürfen die für die Schaffung entsprechender rechtlicher, finanzieller etc. Rahmenbedingungen politisch Verantwortlichen wissenschaftlicher Fundamente für ihre Entscheidungen. Eine auf gesellschaftliche Bedarfslagen zugeschnittene anwendungsorientierte Forschung muss sich daher der Aufgabe wissenschaftlicher Politik- und Praxisberatung stellen. Die im Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften in bundesweit nahezu einzigartiger Weise zusammengeführte fachliche Expertise aller für das Praxisfeld der frühen Bildung einschlägigen Disziplinen bietet die Chance für eine anwendungsorientierte Konkretisierung der Grundlagenforschung, die sowohl den landes­spezifischen Gegebenheiten und Bedarfen praxiswirksam Rechnung trägt als auch das Potenzial birgt, einschlägige Förderprogramme mit Ausstrahlungskraft und Modellwirkung über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus wissenschaftlich zu begründen. Das Kompetenzzentrum frühe Bildung am Fachbereich soll die vorhandene Expertise bündeln und die komplexen Aufgaben für das Praxisfeld der (früh-) kindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung durch Koordinierung der Forschungs-, Lehr‑, Weiterbildungs- und Beratungsaktivitäten landesweit abdecken.


(Foto: Bastian Ehl)